Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung des Schlafapnoe-Syndroms. Mehr als drei Viertel aller Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom sind adipös. Übergewicht und Begleiterkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen und Blutzucker-Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus TypII) sowie Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen stehen in engem Zusammenhang mit dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom.
Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung des Schlafapnoe-Syndroms. Mehr als drei Viertel aller Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom sind adipös. Übergewicht und Begleiterkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen und Blutzucker-Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus TypII) sowie Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen stehen in engem Zusammenhang mit dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom.
Aus der Presse zum Thema:
Dick durch zu wenig Schlaf?
Eine Studie konnte jetzt zeigen, dass das Risiko für Übergewicht tatsächlich umso mehr steigt, je weniger man schläft.
Die Forscher der Columbia University haben die Daten von 18.000 Menschen zwischen 32 und 59 Jahren analysiert: Wer vier Stunden oder weniger pro Nacht schläft, ist um 73 Prozent wahrscheinlicher übergewichtig als jemand, der sieben bis neun Stunden schläft. Bei fünf Stunden Schlaf ist das Risiko um 50 Prozent höher und wer sechs Stunden schläft hat immerhin noch ein um 23 Prozent höheres Risiko. Dieser Zusammenhang trifft Männer und Frauen und ist unabhängig von Aktivität, Alter, Alkoholkonsum oder Bildungsstand.
«Die Ergebnisse scheinen nicht eingängig, weil Menschen, die weniger schlafen, natürlich auch mehr Kalorien verbrennen», sagt James Gangwisch, der die Studie geleitet hat. Das Phänomen habe also eher etwas damit zu tun, was beim Schlafen im Körper passiert als mit der Aktivität am Tag.
Welche Hormone hier wichtig sind, konnte eine weitere amerikanische Studie zeigen.
Shahrad Taherin, damals noch an der Stanford University, und ihre Kollegen untersuchten in einer Längsschnittstudie etwa 1000 Menschen. Auch sie fanden heraus, dass bei einer durchschnittlichen nächtlichen Schlafdauer von weniger als acht Stunden, das Gewicht umso höher war, je weniger jemand schlief.
Sie konnten jedoch darüber hinaus nachweisen, dass das Wenigschlafen die Konzentration der Hormone Leptin und Ghrelin im Körper verändert: Vergleicht man Personen miteinander, die fünf oder acht Stunden schlafen, so haben erstere um 16 Prozent weniger Leptin und um 15 Prozent mehr Ghrelin im Blut. Sowohl geringe Leptin- als auch hohe Ghrelin-Werte wirken appetitanregend. In westlichen Gesellschaften sei chronischer Schlafmangel weit verbreitet und zugleich Nahrung leicht zugänglich, schreiben die Wissenschaftler. Die Hormonveränderungen infolge des Schlafdefizits könnten deshalb zum Übergewicht in den Industrienationen beitragen.
Diese Stoffwechselvorgänge könnten früher einmal sinnvoll gewesen sein. James Gangwisch vermutet, dass sie die Menschen in den Sommermonaten zum Essen motivieren sollten, damit sie sich «Vorräte» für die nahrungsarmen Wintermonate anfuttern – ein Überlebensvorteil. Der kurze Schlaf könnte noch heute ein Hinweis für den Körper sein, die Nahrungsaufnahme anzukurbeln und Fett zu speichern.
Quelle: Shahrad Taheri, Ling Lin, Diane Austin, Terry Young & Emmanuel Mignot: Short sleep duration is associated with reduced leptin, elevated ghrelin, and increased body mass index, PLOS Medicine, Bd. 1(3), 2004 (DOI: 10.1371/journal.pmed.0010062);
Pressemitteilung der North American Association for the Study of Obesity
Studien zeigen:
1. «Übergewichtige Menschen leiden häufiger an Schlafapnoe»
Laut Professor Arnold Astrup aus Kopenhagen gilt für Adipöse ein mehr als dreifach höheres Risiko als für Normalgewichtige an Schlafapnoe zu erkranken.
9th European Congress on Obesity, ECO, Juni 1999, Mailand
2. «Übergewichtige Menschen leiden häufiger an Schlafapnoe»
Übergewicht ist vergesellschaftet mit schlafbedingten Atmungsstörungen. Eine mit 690 Teilnehmern durchgeführte Studie zeigte deutlich, dass sich Gewichtsänderungen direkt auf den Schweregrad der Schlafapnoe auswirken. So führte eine Gewichtszunahme von 10% zu einem 6fach erhöhten Risiko, eine mittelschwere bis schwere Atmungsstörung zu entwickeln.
JAMA 2000 (20. Dezember); 284: 3015-21
Longitudinal study of moderate weight change and sleep-disordered breathing.
Peppard PE, Young T, Palta M et al.:
Vielfältige Wechselwirkungen sind nachgewiesen:
Vieles deutet darauf hin, dass sich Schlafapnoe und Übergewicht gegenseitig verursachen und verstärken.
Übergewicht erhöht das Risiko nächtlicher Atemstillstände und die Apnoephasen führen über die wiederholten Schlafunterbrechungen mit der Verkürzung der effektiven Schlafzeit zu erhöhtem Appetit. So klagen fast alle übergewichtigen Apnoeiker über einen erhöhten Essreiz. Wissenschaftliche Studien liefern die Erklärung: Mangelnder Schlaf senkt die Produktion des Bluteiweißstoffes Leptin, das den Appetit unterdrückt. Umgekehrt konnte gezeigt werden, dass Schlafmangel die Produktion des Eiweißstoffes Grehlin in der Magenschleimhaut steigert, das wiederum das Verlangen nach Essen ankurbelt.
Fazit:
Die rechtzeitige Abklärung einer schlafbezogenen Atmungsstörung ist für die Gesundheit der Betroffenen unentbehrlich. Apnoiker, die ihr Übergewicht reduzieren, belasten auch ihren Kreislauf weniger, bewegen sich lieber und mehr, reduzieren dadurch wiederum ihr Gewicht und verbessern die Situation im Hals- und Rachenraum. So kann u. U. auch der eingestellte Überdruck bei nächtlicher Maskenbeatmung (CPAP-Therapie) zur Behandlung der Schlafapnoe schrittweise reduziert werden.
Ist Heilung der Schlafapnoe durch Gewichtsreduzierung möglich?
Dieser Weg ist möglich und z.T. sehr erfolgreich, denn durch Gewichtsreduktion lässt sich das mit der Schlafapnoe verbundene Schnarchen oft mindern. Allerdings weiss man, wie beschwerlich die Gewichtsreduktion ist. In der Regel müssen 20, 30 oder gar 40 kg abgebaut werden. Dann allerdings können Schlafapnoe-Patienten manchmal völlig geheilt werden.
Dennoch ist eine sichere Voraussage über eine vollständige Heilung durch Gewichtsreduktion nicht möglich.
Die Gewichtsreduktion bessert aber das Schlafapnoe-Syndrom auf jeden Fall! Deswegen lohnt sich der Weg immer. Ausserdem profitieren der Bluthochdruck, die Blutzuckerkrankheit und selbstredend die Gelenke etc. von einer Gewichtsreduktion. Da Schlafapnoe oft durch die Auswirkungen von Übergewicht verstärkt wird, kann eine Umstellung der Ess- und Trinkgewohnheiten ein wesentlicher Teil der Behandlung sein. Wenn Patienten unter Schlafapnoe leiden, ist der Abbau von Übergewicht daher besonders wichtig.
Die absolut erfolgreiche Therapie der schweren Form der Schlafapnoe besteht in Form einer nächtlichen Maskenbeatmung. Wissenschaftliche Studien belegen, dass dadurch die Blutzucker- und Fettstoffwechselstörungen, die durch eine Schlafapnoe verursacht werden, korrigiert werden. Das bedeutet für die Betroffenen, dass erst durch eine begleitende CPAP-Therapie die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion geschaffen werden.
Quelle: http://www.idoc-test.de