Risikofaktoren und Risiken

Folgende Faktoren können ein OSAS (Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom) begünstigen:

  • Übergewicht (Adipositas)
  • Erschlaffung der Rachenmuskulatur durch erbliche Veranlagung
  • Eventuell zusätzlich auch eine Behinderung der Nasenatmung durch Polypen oder Nasenscheidewandverkrümmung
  • Vergrösserte Rachenmandeln (oft bei Kindern)
  • Männliches Geschlecht
  • Frauen nach den Wechseljahren
  • Schwangerschaft
  • Alkohol, Schlafmittel, Nikotin
  • Dolichofazialer Gesichtstyp (das heisst im Fernröntgenseitenbild eines Erwachsenen erkennt man, dass der Unterkieferwinkel gross ist). Dadurch liegt die pharyngeale Muskulatur weit an der Rachenhinterwand, das Lumen ist verengt.
  • Angeborene Fehlbildungen und Fehlstellungen des Unterkiefers (Pierre-Robin-Sequenz, Goldenhar-Syndrom)
  • Vergrösserung der Weichteile (z.B. Zunge), hervorgerufen durch Akromegalie

Schlafapnoe – Ursache oder Wirkung?

Zwischen Schlafapnoe und bestimmten Erkrankungen besteht ein Zusammenhang, dies wird durch viele Studien belegt. Welche Erkrankung zuerst da ist, ist schwierig zu sagen; was ist die Ursache, was die Wirkung? Im Anschluss finden Sie einige Informationen über Risikofaktoren und über die Verknüpfung mit anderen Krankheitsbildern.

Schlafapnoe und Übergewicht verursachen und verstärken sich gegenseitig

Wie wirkt sich Schlafapnoe auf das Herz-/Kreislaufsystem aus?

Diabetes und Schlafapnoe – eine gefährliche Kombination

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist bisher überwiegend als Begleiterkrankung bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Hypertonie, und Adipositas angesehen worden. 
Nach neuesten Untersuchungen sind jedoch auch sehr viele Diabetiker betroffen: 70 % aller Menschen mit Typ-2-Diabetes unter einer Art von Schlafapnoe,1 was eine schlechte Schlafqualität, Tagesschläfrigkeit und Müdigkeit nach sich ziehen kann.

Weil die meisten Diabetiker übergewichtig sind, gesellt sich zur Diabetes oft auch eine OSA. Treffen die beiden Volkskrankheiten aufeinander, ergibt es eine gefährliche Mischung. Beide Krankheiten potenzieren die Risikofaktoren für Schlaganfall, Bluthochdruck, Herzinfarkt und die Folgeerkrankungen. Und das Risiko für Diabetiker ist ohnehin schon sehr hoch: 76,6% aller Diabetiker versterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Umgekehrt erhöht ein Schlafapnoe-Syndrom auch das Risiko für Diabetes. Die erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen setzt die Zuckerreserven aus der Leber frei und hemmt die Insulinwirkung. Diabetiker, die ihre Schlafapnoe behandeln lassen, sind besser einstellbar.

Wenn Sie Diabetes (Typ-2) haben und Ihr Schlaf nicht erholsam ist oder Sie sich oft müde fühlen, dann ist es sehr wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen und eine Abklärung auf Schlafapnoe machen zu lassen.

1: Einhorn et al, ‹Prevalence of sleep Apnoea in a population of adults with type 2 diabetes mellitus›, Endocr Pract, 2007.